NOL 2019 – Rotkäppchen und der böse NOLf

Nun ist es schon einige Zeit her, dass der Nachtorientierungslauf 2019 stattgefunden hat. Wenn man daran zurückdenkt, zaubert es einem immer noch ein Lächeln auf die Lippen – zumindest ist es bei mir so. Gemischt mit dem Gefühl der Anstrengung, die dafür aufgebracht werden musste, aber auch mit einem Gefühl von Stolz, an einer solchen Veranstaltung mitgewirkt zu haben. Ich hoffe und gehe davon aus, dass es meinen Mitstreitern ebenso geht.

Anfang des Sommers 2018 startete die Planung: eine Rahmenstory entwickeln, Postenaufgaben ausarbeiten, Strecke und Postenplätze auskundschaften, Streckenbeschreibungen entwickeln, Teilnehmer für den NOL gewinnen, Material organisieren, Helfer akquirieren, Ambiente schaffen, für die Verpflegung der Teilnehmer und Helfer sorgen… So ein NOL bedarf viel Planung. In großen und kleinen Runden wurden Ideen entwickelt, gebastelt, gefilmt oder getextet und vor allem viel gelacht.

Bei den NOLs in den letzten Jahren haben wir öfter zittern müssen, ob wir auch genügend Anmeldungen erhalten, um die Veranstaltung stattfinden lassen zu können. Daher hat es uns umso mehr gefreut, dass 22 JRK-Gruppen aus ganz Deutschland an unserem NOL „Rotkäppchen und der böse NOLf“ teilgenommen haben. Das ist rekordverdächtig! Die Gruppen wurden zu uns nach Wedel gerufen, um das Rotkäppchen vor dem bösen NOLf zu retten. Was war geschehen? Der Märchenerzähler hatte während eines langen Abends, mit zu viel Wein, das Märchenbuch fallen lassen. So waren die Seiten des Märchens von Rotkäppchen und dem bösen NOLf zwischen die anderen Märchenseiten gerutscht. Dadurch war es Rotkäppchen und dem NOLf nun möglich, sich durch die anderen Märchen zu bewegen. Dabei sorgte die Jagd des NOLfs nach dem Rotkäppchen für eine Menge Chaos in den verschiedenen Märchen.

Mithilfe eines Schrumpftranks konnten die Gruppen nach Einbruch der Dunkelheit ins Buch der Märchen schlüpfen und sich auf die Fährte des NOLfs begeben. Auf ihrem Weg mussten sie die Räuber für die Bremer Stadtmusikanten vertreiben, Ordnung in der verwüsteten Hütte der 7 Zwerge schaffen, um dann Erste Hilfe bei Hänsel, Gretel und der Hexe zu leisten. Weiter ging es zum Schloss von Dornröschen, wo die schöne Prinzessin mit möglichst vielen Küssen erweckt werden sollte. Vorbei an Rumpelstilzchen zur Königin, die viele Fragen stellte, bevor endlich eine Rast für die Gruppen möglich gewesen ist. Nach einer stärkenden Suppe folgten die nächsten Herausforderungen für die tapferen Märchenretter: Bei Aschenputtel musste der Fuß von einer der Stiefschwestern verarztet werden. Zudem war eine seelische Betreuung aller Anwesenden erforderlich, da der NOLf dem Prinzen den Kopf abgebissen hatte! Bei Sternentaler mussten in übergroßen Nachthemden Münzen gefangen werden. Dann kamen die Gruppen an einem Turm vorbei und sollten sich um Rapunzel und zwei Prinzen kümmern, die beim Erklimmen des Turms heruntergefallen waren. Beim Froschkönig wurde tatkräftige Unterstützung benötigt, um die goldene Kugel aus dem Brunnen zu fischen. Auf dem letzten Kilometer wurden die Gruppen von dem gestiefelten Kater überrascht, der ihnen mit süßen Zungen Mut zusprach. Als letztes galt es beim tapferen Schneiderlein, sieben auf einen Streich zu treffen. Am Ende konnten die Gruppen wieder aus dem Buch steigen und mit Hilfe eines Tranks ihre volle Größe wiedererlangen. Auf ihrem Weg hatten sie alle Seiten des verlorenen Märchens gesammelt und konnten es dann wieder richtig in das Märchenbuch einfügen, sodass Rotkäppchen gerettet wurde!

Insgesamt bewältigten die Gruppen eine Strecke von fast 18 km zu Fuß – vielleicht war es auch etwas mehr, wenn man mal falsch abgebogen war. Die erste Gruppe startete um 19:00 Uhr und die letzte Gruppe kam um 14:00 Uhr des Folgetages wieder am Ziel an. Während die Gruppen ihre Schlafplätze aufsuchen konnten, hieß es für die Helfer: Posten abbauen, Siegerehrung vorbereiten, Abendessen zaubern und selbst noch ein paar Stunden Schlaf sammeln.

Der eine oder andere – egal ob Teilnehmer oder Helfer – hat sich an dem Wochenende bestimmt des Öfteren gefragt: Warum mache ich das eigentlich? So lange zu Fuß unterwegs sein und das mitten in der Nacht? Warum betreue ich einen Posten von 2 Uhr nachts an, bis sich auch die letzte Gruppe der Aufgabe am Vormittag gestellt hat?

Ich für meinen Teil bin immer wieder begeistert, was sich auf die Beine stellen lässt. Wir hatten ein tolles Ambiente. Jeder Posten war etwas Besonderes. Es ist toll, wenn kreisweite und organisationsübergreifende Zusammenarbeit so gut funktioniert und ein Rad ins andere greift. Trotz der großen Anstrengung macht es auch ungemein viel Spaß!

Vielen Dank an alle, die teilgenommen haben! Vielen Dank an alle Helfer, die dabei gewesen sind! Habt ihr auch Lust, 2021 den nächsten NOL stattfinden zu lassen?

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