NOL 2022 - Störtebekers Erben

Klaus Störtebeker ist tot – hoch lebe das Freibeutertum! Die Hanse wiegt sich nach seiner Enthauptung in Sicherheit, doch hinter den Kulissen rumort es: Die Freibeuter machen wieder mobil. Heimlich rotten sie sich zusammen, um der Hanse eine empfindliche Niederlage zu bescheren. Das ist die Hintergrundstory zum Nachtorientierungslauf (NOL) Störtebekers Erben.

Etwa eineinhalb Jahre Planung liegen hinter dem zwölfköpfigen NOL-Team. Diesmal hat es sich auf das Thema Klaus Störtebeker geeinigt. Die Teilnehmenden stellen seine Freibeuter dar und sammeln auf dem Parcours eifrig Punkte. Beim NOL geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um Teamwork, Geschicklichkeit und weitreichende Erste-Hilfe-Kenntnisse. Schon seit Monaten haben sich die elf Teams mit durchschnittlich sieben Teilnehmenden von Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg auf dieses spektakuläre Event gefreut.  Start und Ziel ist in die Gemeinschaftsschule Moorrege. Die erste Gruppe startet um 19:30 Uhr, die letzte um 23:15 Uhr. Die Gruppen bewegen sich dabei von Posten zu Posten, erhalten nach bestandenen Aufgaben Hinweise, wie es weitergeht.

An der ersten Station erwartet sie ein Hindernislauf mit verbundenen Augen: Zwei Gruppenmitglieder werden „blind“ über ein Spielfeld mit Hindernissen gelotst, indem der

Rest der Gruppe ihnen von außen Kommandos zuruft. Als Nächstes müssen die strengen Wächter vor dem Stadttor überredet werden, den Weg für die Freibeuter freizugeben, die ihnen eigentlich verhasst sind. Das gelingt nur durch geschickte Wettspiele. Für verschlagene Freibeuter kein Problem! Danach wird’s dramatisch: Bei einer Explosion wurden drei

Personen verletzt, die nun dringend Hilfe brauchen, bevor es den Hinweis für die nächste

Station gibt. Am vierten Posten wartet schon Flüster-Fiete. Er verrät, wie man den Hut von Klaus Störtebeker am besten unbemerkt aus dem Ausstellungsraum angelt, um an den nächsten Tipp zu gelangen. Und wieder müssen verbündete Freibeuter medizinisch versorgt werden, die von Gefolgsleuten der Hanse überfallen wurden, bevor an der sechsten Station endlich eine Pause folgt. In „Frieda’s Taverne“ können sich die Gruppen stärken und ausruhen. Für die angereisten Gruppen folgen fünf weitere Posten mit kniffligen Aufgaben. Die Teilnehmenden genießen diese Zeitreise offensichtlich. Dazu tragen vor allem die fantasievollen, selbst gebauten Dekorationen und die vielen maritimen Requisiten bei.  Die JRK-Gruppen aus dem Kreis Pinneberg sind perfekte Gastgeber, denn sie dürfen selbst nicht teilnehmen: Mehr als 70 Leute werden als Helfer gebraucht, z. B. als Schiedsrichter, Darsteller, bei der Essensausgabe und im Logistikteam, das vorausfährt, Spiele aufbaut oder weiterhilft. Die Verpflegung wird von der DRK-Bereitschaft Wedel zubereitet. Auch die Technische Einsatzleitung (TEL) des Kreisfeuerwehrverbands unterstützt mit ihrer mobilen und modernen Kommunikationszentrale beim Funken und hilft, den Überblick zu behalten.  Dass es in dieser Nacht zwischendurch immer wieder schauert, tut der guten Laune und dem Siegeswillen keinen Abbruch. Nur eine Gruppe muss aufgeben, weil sich ihre Gruppenleiterin am Fuß verletzt hat. Eine andere verläuft sich ein paar Mal und hat oft Mühe, den richtigen Weg zu finden. Trotzdem will sie nicht aufgeben und gelangt am Samstagmittag erschöpft, aber stolz und glücklich ins Ziel. 

Sieger wurde das JRK Großhansdorf/Trittau, gefolgt von den Gruppen aus Itzehoe und Neumünster. Am Samstagabend fand dann die Siegerehrung mit anschließender Party statt. Hier konnten die teilnehmenden Gruppen und die Gastgeber sich nochmal über die vorherige Nacht austauschen und richtig abfeiern. Am Ende stand für alle fest: „Wir sind auf jeden Fall wieder dabei!“

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